Die Problematik der Zielgruppe erfordert auf der Grundlage unserer Erfahrungen und der Ergebnisse von wissenschaftlicher Frauenforschung eine besondere Methodik:
1. Schutz- und Wohnraum
Unser Frauenhaus bietet einen vor weiteren Übergriffen und Gewalttaten geschützten Wohnraum. Schutz und Sicherheit sind unabdingbare Voraussetzungen für die Betroffenen, um Gewalterfahrungen zu verarbeiten und Kontrolle über das eigene Leben wiederzuerlangen. Wir wollen unter Wahrung der Privatsphäre einen Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Frauen und Kindern und die gegenseitige Hilfestellung fördern.
2. Parteilichkeit
Wir nehmen die Gewalterfahrungen der Frauen und Kinder ernst und beziehen Stellung gegen Gewalt, Dominanz und Zwangsverhältnisse. Frauen und Kinder werden bei der Wahrnehmung ihres Rechts auf körperliche und seelische Unversehrtheit durch eine parteiliche Grundhaltung unterstützt.
3. Ganzheitlichkeit
Unsere Arbeit basiert auf der Analyse von gesellschaftlicher Benachteiligung von Frauen und Kindern, Machtverhältnissen in Geschlechterbeziehungen und geschlechtsspezifischem Rollenverhalten. Sie richtet sich in der Folge auf materielle, physische, psychische und soziale Stabilisierung und somit auf das Wohlbefinden jeder einzelnen Frau und jedes einzelnen Kindes.
4. Empowerment und Ressourcenorientierung
Unsere Arbeit orientiert sich weiterhin an den individuellen Stärken, Ressourcen und Fähigkeiten der Frauen und Kinder. Auf dieser Grundlage wird die Persönlichkeit im Sinne von Selbstermächtigung gestärkt und gefestigt und Handlungsmöglichkeiten werden erweitert.
5. Beziehungsorientierung
Gewaltbetroffene Frauen sind häufig sozial isoliert und haben aufgrund ihrer Erfahrungen das Vertrauen in die Tragfähigkeit von Beziehungen verloren. Das Frauenhaus bietet die Chance, neue vertrauensvolle Beziehungen zu entwickeln und gleichzeitig Autonomie zu bewahren und zu stärken.
Frauenhäuser beziehen Stellung gegen den geplanten Asylkompromiss
Die Pläne für eine Reform des europäischen Asylsystems (GEAS), auf die sich der EU-Rat am 8. Juni 2023 einigte, stehen den Menschenrechten von Geflüchteten und dabei besonders von vulnerablen Gruppen wie asylsuchenden Frauen, Müttern, Mädchen, Kindern, Menschen mit Behinderungen und Menschen aus den LSBTIQA* Communitys entgegen. Am 1. Juni 2023 trat die Europäische Union der Istanbul-Konvention (IK) bei. Damit ist nicht nur in Deutschland, sondern auch auf EU-Ebene der umfassende Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt gesetzlich verankert. Dieser Schutz der Istanbul-Konvention ist ausdrücklich diskriminierungsfrei für alle, auch für asylsuchende Frauen und Mädchen in der EU umzusetzen. Der geplante Asylkompromiss ist hiermit nicht vereinbar.
Hier finden Sie die BIK-Stellungnahme, die von den Autonomen Frauenhäusern mitunterzeichnet wurde:
BIK-Stellungnahme-GEAS
„Rauf die Plätze fertig los“
Die Autonomen Frauenhäuser NRW starten am 08.März 2023 eine Kampagne für mehr Frauenhausplätze, die allen gewaltbetroffenen Frauen und Kindern zugänglich sind und kostenlos Schutz und Unterkunft bieten!
Die Essener Frauenunterstützungseinrichtungen gegen Gewalt informieren über ihre Angebote
Das Video ist in Kooperation mit dem „Runden Tisch Häusliche Gewalt Essen“ erstellt worden. Es richtet sich mit Hilfe von Untertiteln und Gebärdensprache ausdrücklich auch an Frauen mit Hörbeeinträchtigungen.
DIE „WEGGEFÄHRTIN“ – EINE BROSCHÜRE FÜR FRAUEN AUF DEM WEG IN EIN SELBSTBESTIMMTES GEWALTFREIES LEBEN
Die „Weggefährtin“ bietet Hilfen für Frauen nach der Trennung vom gewalttätigen Partner und bei der Suche, der Anmietung und dem Bezug einer neuen Wohnung. Die Broschüren stehen hier in fünf verschiedenen Sprachen zum Download bereit:
WARNUNG VOR SPENDENANFRAGEN IN UNSEREM NAMEN BEI EBAY UND AN DER HAUSTÜR
Wiederholt sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, dass Ebay-Verkäuferinnen von (Schwangerschafts-)Kleidung angefragt wurden, diese für das Essener Frauenhaus zu spenden. Auch wurde wiederholt an Haustüren um Spenden für das Essener Frauenhaus gebeten.
Hierbei handelt es sich um Betrug. Wir führen weder Haustürsammlungen durch, noch schreiben wir gezielt Internet-VerkäuferInnen mit der Bitte um Spenden an. Wir zeigen jeden Betrug an, der uns bekannt wird.
Wir beantworten gerne Ihre Fragen, berichten über unsere Einrichtung und die Situation von Gewalt betroffener Frauen und deren Kinder.
Auf Anfrage nehmen wir als Referentinnen an Öffentlichkeitsveranstaltungen teil.
Wir vertreten die Interessen von Opfern häuslicher Gewalt öffentlich und informieren über Rechte, Schutzmöglichkeiten und Unterstützungsangebote.
Gewalt durch Beziehungspartner hat viele Gesichter:
- schlagen, stoßen, würgen, mit einer Waffe bedrohen
- mutwillige Zerstörung der Wohnungseinrichtung oder persönlicher Sachen
- drohen, einschüchtern: „Ich bringe dich um, wenn du mich verlässt!“ – „Ich nehme dir die Kinder weg!“
- beschimpfen, abwerten, in der Öffentlichkeit diffamieren oder lächerlich machen
- dauernde Anrufe, Bespitzelung, Verfolgung, Belästigung
- unbegründete Eifersucht, zu Hause einsperren, Umgang mit Freunden verbieten
- Geld vorenthalten, Papiere wegnehmen, kontrollieren
- zu sexuellen Handlungen zwingen
Wenn Ihnen solche Dinge geschehen, können Sie Hilfe in Anspruch nehmen.
Niemand kann Sie zwingen, Gewalt in Ihrer Partnerschaft hinzunehmen. Auch eine Verheiratung gegen Ihren Willen darf nicht erzwungen werden.
Häusliche Gewalt, Vergewaltigung – auch in der Ehe – sind „Offizialdelikte“, das bedeutet, dass die Polizei eine Anzeige aufnimmt, wenn sie davon Kenntnis erhält.
Betroffene haben Anspruch auf Schutz und Zuflucht in einem Frauenhaus. Sie können aber auch den Täter der Wohnung verweisen lassen und die alleinige Nutzung der Wohnung beantragen.
Beratung und weitere Informationen bekommen Sie bei den Mitarbeiterinnen vom Frauenhaus.
Die Rufnummer 0201 66 8686 kann Tag und Nacht angerufen werden.
Wenn Sie ins Frauenhaus möchten, beschreiben wir Ihnen den Weg zu einem Treffpunkt, von dem wir Sie abholen.
Die Adresse des Frauenhauses ist nicht öffentlich.
Wenn bei uns aktuell kein Platz frei sein sollte, bekommen Sie unter dieser Rufnummer Auskunft darüber, in welchem Frauenhaus in der Umgebung zu dem Zeitpunkt Plätze frei sind.
Sie können sich auch im Internet informieren:
E-Mail
Wenn eine Person, die Sie bedroht, Zugang zu Ihrem E-Mail- Account hat, kann diese Ihre ein- und ausgehenden E-Mails lesen. Wenn Sie wollen, dass Ihr Account vor fremdem Zugriff sicher ist, verwenden Sie ein Passwort, das nicht leicht zu erraten ist. Am besten eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen.
Wenn Sie von einer Person E-Mails mit Drohungen oder Belästigungen erhalten, drucken Sie diese aus, um im Notfall einen Beweis zu haben.
Spuren im Internet verwischen
Verlauf/Cache
Ihr Internetbrowser speichert Informationen, Daten und Grafiken von Webseiten, die Sie zuletzt besucht haben. Damit andere Personen diese nicht nachverfolgen können, löschen Sie die gespeicherten Daten über die Einstellungen Ihres Browsers.
Internet Explorer
Klicken Sie auf das Menü „Extras“. Klicken Sie auf „Browserverlauf löschen“, wählen Sie die zu löschenden Dateien aus (am besten klicken Sie alle an) und klicken abschließend auf „löschen“.
iPhone
„Einstellungen“-App auf dem iPhone öffnen.
Runter scrollen und den Menüpunkt „Safari“ auswählen.
Weiter unten ist der Button „Cookies und Daten löschen“.
Diesen auswählen und nochmal auf „Cookies und Daten löschen“
klicken, um den Vorgang zu bestätigen.
Android-Smartphone
Öffnen Sie die Internet-App auf dem Smartphone oder Tablet. Unter älteren Android-Versionen heißt diese oftmals „Browser“.
Tippen Sie auf die Menü- bzw. Options-Taste des Smartphones.
Danach auf „Einstellungen“ klicken und die Schaltfläche „Datenschutz“ aufrufen.
Hier auf „Persönliche Daten löschen“ klicken.
Um die Cookies zu löschen, müssen Sie einen Haken hinter den Eintrag „Cookies und Sitedaten“ setzen.
Mit „OK“ bestätigen und die gespeicherten Cookies sind gelöscht.
Mozilla Firefox
Klicken Sie auf das Menü „Extras“, dann auf „neueste Chronik löschen“. Hier können Sie wählen, ob „die heutige Chronik“, die „letzte/n Stunde/n“ oder „Alles“ gelöscht werden soll. Klicken Sie abschließend auf „Jetzt löschen“.
Trotz dieser Hinweise ist es möglich, dass Ihre Spuren nicht vollständig verwischt sind. Viele Browsertypen haben noch andere Möglichkeiten, um besuchte Webseiten zu speichern und anzuzeigen.
Am sichersten ist es daher, Internetinformationen an einem öffentlichen Ort (z. B. Internet-Café, am Arbeitsplatz oder bei einer Person, der Sie vertrauen) abzurufen.
Aber auch dort sollten Sie den Cache wie oben beschrieben löschen.